
Gipfeltreffen mit Rainer Maria Schiessler auf den Rabenkopf
Am Karfreitag, 10. April 2020 um 17.45 Uhr zeigt das Bayerische Fernsehen dieses Gipfeltreffen mit Rainer Maria Schiessler.
Bei strahlendem Sonnenschein machen sich Werner Schmidbauer und sein Gast, der Münchner Stadtpfarrer Rainer Maria Schießler auf den Weg hinauf zum Rabenkopf, einen relativ unbekannten Gipfel zwischen Jochberg und Benediktenwand in den Jachenauer Bergen.
Sie wandern direkt aus dem Jachenauer Ortsteil Berg los und sofort entwickelt sich ein sehr lebendiges Gespräch über Schießlers Kindheit, den prägenden Einfluss seiner geliebten Mutter, die bereits 45 war, als er geboren wurde und ihren ersten Mann, ihre große Liebe, aber auch ein Kind im Krieg verloren hat. Auch der Vater war im Krieg und kam als gebrochener Mann zurück. Dennoch wuchsen Schließler und sein Bruder in großer Geborgenheit und Liebe auf.
Mit großer Leidenschaft erzählt der wegen seiner engagierten Predigten und unkonventionellen Ansichten berühmte Pfarrer über seine frühe Leidenschaft für Glauben und Kirche, sein erstes Erlebnis als Ministrant und den Entschluss, Pfarrer werden zu wollen.
Auf dem Gipfel angekommen, überrascht Schießler Schmidbauer mit frischen Fleischpflanzerl, die „seine“ Gunda gebraten hat, die Schießler als seinen Lebensmensch und große Liebe bezeichnet und mit der er in einer sehr zugewandten Beziehung lebt. Trotz der großen Nähe lebt Schießler dennoch zölibatär. Schießler lebt das Zölibat aus Überzeugung, findet aber, dass es höchste Zeit wäre, das die Kirche die Einhaltung dieses Dogma endlich frei stellt.
Es folgt ein engagiertes Gespräch über die für Schießler dringend notwenigen Reformen der Kirche, um endlich die Menschen wieder zu erreichen und in die Mitte der Gesellschaft zurückzukehren.
Am Ende des Gipfelgesprächs, bei dem eine „Ameisenhochzeit“ mit riesigen Schwärmen von fliegenden Ameisen den beiden ein wenig zusetzt, erzählt Schießler, der im Herbst 60 Jahre alt wird, übers Älterwerden, seine Zukunft mit Gunda und Gott, und seine sehr gelassene Vorstellung vom Jenseits.