Gipfeltreffen mit Horst Kummeth am Karfreitag

Von Eschenlohe aus führt ein langer Forstweg entlang des Eschenlainetals hinauf bis zu einer versteckten Jagdhütte auf knapp 1200 Metern. Von hier aus machten sich an einem strahlenden Oktobertag Werner Schmidbauer und sein Gast Horst Kummeth auf den Weg hinauf zum 1790 Meter hohen Heimgarten, der  mindestens genauso schön und sogar 50 Meter höher als sein berühmter Nachbar Herzogstand, aber durch die fehlende Seilbahnnähe wesentlich weniger überlaufen ist.

Horst Kummeth, bekannt und berühmt geworden durch frühe Hautprollen, z.B. in „Hans im Glück“ und Serien wie „Wildbach“ und „Forsthaus Falkenau“ und seit 2007 in weit über 2000 Folgen der fränkische Apotheker Roland Bamberger in der BR Daily „Dahoam is Dahoam“, ist zwar im fränkischen Forchheim geboren, aber seit dem 12.Lebensjahr in Garmisch aufgewachsen. Daher kennt er die Region rund um Garmisch und das Estergebirge sehr gut und war auf fast allen umliegenden Gipfeln als Bub und Jugendlicher unterwegs… nur auf dem Heimgarten war er seltsamerweise noch nie. Gipfelpremiere also auch für ihn, nicht nur für Werner Schmidbauer.

Horst Kummeth erzählt von seiner Kindheit in Forchheim in der elterlichen Metzgerei. Ein „martialischer“ Mann sei sein Vater gewesen, ein „Brackel-Mannsbild“, der zwar geschäftlich robust, aber nie gewalttätig gegenüber Kummeth und seiner Schwester war. Man hatte einfach Respekt vor ihm. Wenig Zeit hatten die Eltern für die Kinder bei all der Arbeit, aber es war eine durchaus schöne Kindheit, bis ein Bekannter in einem Bierzelt die Köpfe der Eltern „aus Spaß“ zusammenschlug. Dem Vater ging es schlecht, er hatte rasende Kopfschmerzen, war erinnerungs- orientierungslos. Von diesem Moment an, erzählt Kummeth, war seine eigene Kindheit beendet und er musste als 12-Jähriger ein erwachsener Mann sein.

Kummeth erzählt vom Umzug nach Garmisch (Luftveränderung wegen der Gesundheit des Vaters), seiner Zeit als Jugendlicher und Taekwondo-Sportler in Garmisch und vom Kennenlernen seiner Frau Eva auf der Schauspielschule in München. „Schon nach drei Tagen wussten wir, dass wir heiraten wollen.“ Das taten sie trotz der Skepsis der Eltern dann auch („Kinderehe, das wird nix“) und bekamen auch sehr schnell  zwei Töchter.

Kummeth, der bald zum sechsten Mal Opa wird, schwärmt von seiner großen Liebe zu seiner Frau Eva. Gefragt nach dem Rezept für so eine lange, 42- Jahre andauernde Liebe, erzählt er, dass der wichtigste Aspekt die Freiheit sei, und dass er und seine Eva sich immer die Freiheit gegeben haben, sich auch mal zeitweise andersseitig zu verlieben. „Ich will ja, dass es ihr gut geht“.

Er erzählt von seinen Zukunftsplänen mit „dahoam is dahoam“,  seiner Sympathie und seinem Verständnis für die Menschen, die bei sich dahoam keine Heimat mehr haben und in unsere „Hoamat“ flüchten müssen. „Ich glaube an die Freiheit. Wir hatten in der Vergangenheit so viel Zäune und Mauern, das hat doch alles nichts gebracht! (…) Natürlich kann nicht jeder rein, wir brauchen ein Regulatorium, aber das kann durchaus weit gefasst sein.“

Und er spricht von seinem Glauben als absolut höchsten persönlichen Wert. Kummeth glaubt, dass Gott absolut existent ist und ihn täglich durchs Leben begleitet. Abschließend gefragt nach seiner größten Liebe (Eva oder Gott?), lacht er und sagt sofort „Eva! Gott hat sie mir geschenkt, sie ist die  zweite Hälfte meiner Seele und meine Zukunft, und ich möchte mit ihr nicht nur alt werden, sondern auch in die Ewigkeit gehen.“

Dieses Gipfeltreffen wird am Karfreitag, 19. April 2019 um 17.45 Uhr im BR ausgestrahlt.